„Gott? Jener Große, Verrückte, der noch immer an Menschen glaubt.“
(Kurt Marti)
In einer Zeit, in der in vielen Lebensentwürfen junger Menschen „der Glaube an Gott“ kaum noch vorkommt, ja für manche sogar zum Stein des Anstoßes geworden ist, lässt das obige Zitat aufhorchen:
Wer glaubt da eigentlich an wen: „wir an Gott“ oder „Gott an uns“?
Es mag Sie überraschen, aber nach evangelischer Überzeugung ist es tatsächlich seit Anbeginn der Zeit immer wieder Gott, der an uns glaubt!
Vor eine besondere Prüfung wurde freilich sein Glaube gestellt, als er in der Person Jesu von Nazareth menschliche Gestalt annahm, um sich uns auf Augenhöhe zu nähern, unsere Begrenztheit zu spüren und sich uns schließlich als Opfer hinzugegeben.
So kann unser Glaube aussichtreich sein: als Annahme seiner liebevollen Einladung an uns!
Ist es Zufall, dass die Schülerinnen und Schülern unseres Abiturkurses gerade diese unkonventionelle Zitat von Kurt Marti mit klarer Mehrheit für unsere Homepage auswählten? Die Schülerschaft diese Kurses, mit ihrem schier unstillbaren „Diskussionsdurst“, der uns ein ums andere Mal bis an die Grenze der Erschöpfung führte, vor Augen (spreche ich): ein klares NEIN!
Fachprofil
Der Fächerkanon der Schulen ist heute stark an den Erfordernissen der Berufswelt und der Wirtschaft ausgerichtet. Der Religionsunterricht (=RU) dagegen hat stärker den Menschen selbst im Blick und spricht das Individuum in seiner Verantwortung vor Gott an.
Dabei sieht sich die Religionslehrkraft in der heutigen Unterrichtssituation einer pluralistischen Vielfalt gegenüber, die nach stets neuen Formen der Vermittlung des christlichen Glaubens, seines Gottes- und Menschenbildes und seiner moralisch-ethischen Vorstellungen verlangt.
Das Bemühen, diese ganzheitlichen Inhalte des evangelischen RUs einerseits in konfessioneller Deutlichkeit, andererseits in ökumenischer Offenheit sowie Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen, zu vermitteln, ist zugleich Aufgabe und Herausforderung für die Religionslehrkräfte.
Die Vermittlung christlicher Glaubensinhalte seitens der Religionslehrkräfte versteht sich dabei als „echtes“ Angebot – ohne verpflichtenden oder einengenden Charakter.
Ziele der Fachschaft evangelische Religionslehre:
- Der RU informiert über den christlichen Glauben und über das christliche Menschen- und Gottesbild. Dabei kommen die christlichen Traditionen sowie ihre jüdischen Wurzeln zur Sprache. Die Schülerinnen und Schüler werden zu einem lebensbezogenen Umgang mit der Bibel angeleitet.
- Der RU lehrt die Ereignisse der Kirchengeschichte und ihre Auswirkungen auf die Kirche, wie die Schülerinnen und Schüler sie heute erleben. Er informiert über Fragen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs und über philosophische und außerchristliche Deutungen von Mensch und Welt. Er eröffnet den Schülerinnen und Schülern das Erkennen der Rolle christlicher Traditionen in der Gesellschaft und ihren Niederschlag etwa in der bildenden Kunst und in der Musik.
- Der RU fördert das selbständige Denken der Schülerinnen und Schüler und will sie hinführen zu einem achtsamen Umgang mit Mitmenschen und Umwelt in Verantwortung vor Gott. Durch Erörterung von Glaubens- und Sinnfragen werden den Schülerinnen und Schülern Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben gegeben.
- Der RU bringt die biblische Botschaft nicht nur als historische Gegebenheit zur Sprache sondern versteht sie als persönliche Anrede Gottes an den Menschen.
- Deshalb legt die Fachschaft evangelische Religionslehre Wert auf eine lebendige Vermittlung des Glaubens, in der wichtige Formen evangelischer Frömmigkeit wie Gebet und gemeinsames Singen nicht zu kurz kommen sollen und Raum zum Innehalten und Stillwerden im Stress des Schulalltags geschaffen wird. Besondere Verantwortung verspüren die Mitglieder der Fachschaft bezüglich der mehrmals jährlich stattfindenden Schulgottesdienste: sie werden als wichtige und zentrale Ereignisse gefeiert, bei denen Lehrerkräfte und Schülerschaft sich im Glauben vor Gott versammeln.
Aktivitäten und Projekte der Fachschaft
- Vielfältige Gottesdienste
- Schulgottesdienst vor Weihnachten
- Schulgottesdienst vor Ostern
- Abiturgottesdienst
- Abschlussgottesdienst
- Exkursionen
- Besuch einer Moschee
- Führung im Jüdischen Museum