Kompetenzbereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“

Das Erfassen sprachlicher Strukturen ist für den normgerechten Sprachgebrauch unabdingbar. Eine besondere Herausforderung stellt für Schüler/-innen oftmals die Bildungssprache dar, die in den höheren Jahrgangsstufen sowohl in schulischen Texten als auch der eigenen Textproduktion immer wichtiger wird. Der Deutschunterricht unserer Schule trägt dem Umstand Rechnung, dass sich die Lernausgangslage vieler Schüler/-innen in den letzten Jahren spürbar verändert hat: Weniger familiäre Unterstützung beim Lernen sowie ein gesteigerter Konsum neuer Medien und sinkende Leseerfahrungen führen zu einem geringeren Wortschatz, größeren Unsicherheiten in der Rechtschreibung und der formalen Sprachbeherrschung sowie einem deutlich reduzierten Schreibtempo. Zudem steigt auch der Anteil der Schüler/-innen aus mehrsprachigen Elternhäusern, die im Deutschen sprachlicher Unterstützung bedürfen.

Die Vermittlung der Rechtschreibregeln, der grammatikalischen Grundstrukturen sowie der Prinzipien der Wortbildung stellen vor allem in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 einen wichtigen Schwerpunkt unserer unterrichtlichen Arbeit dar. Doch damit die Schüler/-innen tatsächlich auch irgendwann imstande sind, verständliche sowie adressaten- und situationsgerechte Texte zu produzieren, beschäftigen wir uns im Deutschunterricht auch mit einem ganzen Bündel weiterer Aspekte sprachlicher Gestaltung: z.B. mit dem Aufbau eines angemessenen, variantenreichen und präzisen Wortschatzes, mit sachlogischen Satzverknüpfungen und anderen Mitteln zum Herstellen kohäsiver Texte oder mit dem bewussten Einsatz und Kombinieren von stilistischen Mitteln, Stilebenen und Schreibformen (z.B. erzählen, appellieren, informieren, argumentieren, schildern).

Die Untersuchung von Sprachgebrauch und sprachlichen Strukturen erfolgt vor allem anhand konkreter Textbeispiele, etwa im Rahmen von Klassenlektüren oder mithilfe von Übungstexten. Sie wird aber auch in der Schreiberziehung in zunehmendem Umfange bedeutsam: Spätestens ab Jahrgangsstufe 9 benötigen die Schüler/-innen im Zuge der Interpretation literarischer Texte und der Erschließung von Sachtexten Kompetenzen in der Sprachanalyse. Wenn sie in diesem Kompetenzbereich nicht über fundierte Kenntnisse und Methoden verfügen, wird es schwer, die Anforderungen der Oberstufe zu meistern. Neben dem Deutschunterricht bietet das Thomas-Mann-Gymnasium über Deutschförderkurse in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 bei Bedarf eine zusätzliche individuelle Unterstützung an, um Leistungsnachteilen im Bereich der Beherrschung der Sprachnormen zu begegnen.